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Manchester des Ostens

Łódź ist ein Phänomen von Weltrang. Die Stadtgeschichte ist kurz, aber intensiv. Zur Regionalentwicklung haben wesentlich vier Kulturen beigetragen: die polnische, jüdische, deutsche und russische. Die kulturelle Vielfalt hat dafür gesorgt, dass sich eine ländliche Siedlung zu einem dynamischen Industriestandort wandelte, der bis zum heutigen Tage als „Manchester Polens“ bezeichnet wird.

Der stürmische Aufschwung der Stadt ist auf die Textilindustrie zurückzuführen. Ca. 1870–1920 hat es gedauert, bis Łódź eine Blütezeit erlebte. Die Stadt hat damals alle Rekorde im Hinblick auf das Bevölkerungswachstum gebrochen – alle 10 Jahre verdoppelte sich ihre Einwohnerzahl.

Das heutige Łódź ist ein Ballungsgebiet mit über 1 Mio. Einwohnern. Alle Wege in der Stadt führen auf die Piotrkowska Straße — eine 7 km lange Geschäftspromenade. Piotrkowska ist somit die längste Straße dieser Art in Europa. Angesiedelt sind hier Behörden, Banken, Hotels, Kirchen, Boutiquen, Restaurants, Cafés und Pubs.

Das heutige Łódź ist eine wichtige Wirtschaftszone. Die strategische Verkehrslage im Zentrum von Polen an einem Schittpunkt wichtiger polnischer und europäischer Handelsstraßen ist außergewöhnlich günstig, was sich u.a. in einer regen Investitionstätigkeit niederschlägt.

Das heutige Łódź ist darüber hinaus eine Universitäts- und Kulturstadt. Mehrere Universitäten, private und katholische Hochschulen sowie zahlreiche Forschungszentren haben sich hier niedergelassen. In der Stadt gibt es bedeutende Theater, die Philharmonie, Museum der Kinematographie, Kunstmuseen ms1 und ms2, Textilmuseum, Museum für die Stadtgeschichte, Kinos und Kunstgalerien. Großer Beliebtheit erfreuen sich auch die Kulturevents, wie etwa das Light Move Festival, der internationale Wettbewerb für Modedesigner „Der goldene Faden“, das „Festival der vier Kulturen“ oder das „Festival der Puppenspieler“. Łódź hat nicht nur großes Potenzial, sondern bestimmt auch etwas für jeden Geschmack.

Das heutige Łódź ist eine grüne Stadt. An buchstäblich jeder Ecke gibt es Grünanlagen, die zum Verweilen einladen. Darüber hinaus locken Parks, der Lodzer Zoo, der botanische Garten oder das Palmenhaus den neugierigen Besucher an. In den gepflasterten Straßen, gesäumt von den postindustriellen Backsteingebäuden spürt man die Geschichte der Stadt genauso, wie beim Anblick der zahlreichen, im Jugendstil erbauten Sehenswürdigkeiten. Es lohnt sich, hierher zu kommen und die pulsierende Stadt auf sich wirken zu lassen.

 Magdalena Biernat,
Assistentin für Marketing und Kommunikation